Tuesday, November 04, 2008

the incredible story of the ubs lost shares

from fuw
UBS-Paket bleibt verschollen

Luqman Arnold im Abseits

Nächste Woche wird die UBS die Einladungen zur Generalversammlung verschicken - es ist die vierte in diesem Jahr; sie findet am 27. November in Luzern statt. Einer, der sich nicht für die Traktandenliste interessiert, ist Luqman Arnold. Obwohl seine Beteiligungsgesellschaft Olivant dieses Jahr 2,78% der UBS-Aktien kaufte, wird Olivant damit nicht abstimmen können.

Die Aktien im Marktwert von rund 1,4 Mrd. Fr. sind verschollen, untergegangen im Strudel der Lehman-Pleite. Dass es Jahre gehen könnte, bis die Aktien mit dem Segen des Konkursverwalters PricewaterhouseCoopers wieder bei Olivant landen, ist noch die optimistische Annahme. Möglicherweise werden sie aber nie mehr auftauchen. Olivant-Sprecher Jürg Wildberger sagt gegenüber der FuW: «Man muss mit allem rechnen.»

Jedenfalls kann Arnold sich nicht mehr als UBS-Aktionär betrachten. Er wird bis auf weiteres zur Schweizer Grossbank schweigen, bestätigt Wildberger. Zwischen April und August dieses Jahres äusserte sich Arnold wiederholt in Briefen an UBS-Vizepräsident Sergio Marchionne und in Mitteilungen ausführlich und gehaltvoll über die Corporate Governance und die Strategie der UBS.

Die Londoner Tochtergesellschaft von Lehman Brothers war Prime Broker von Olivant. Diese hinterlegte dort die UBS-Aktien, um von Lehman Kredit zu erhalten. Die Bank lieh die Papiere an Dritte aus, um ihrerseits Kredit aufzunehmen. Wegen des Konkurses werden die Transaktionen nun einzeln analysiert. Wem die Aktien zugesprochen werden, dürfte sich erst in juristischer Feinarbeit herausstellen. Es kommt auf das Kleingedruckte in den Verträgen an und auf die Kontotypen, auf denen die Aktien lagen. Gemäss Schätzungen sind in Lehmans Europaeinheit wegen der Pleite Vermögenswerte von 40 bis 60 Mrd. $ blockiert.

Ebenfalls nächste Woche wird die UBS über den Geschäftsgang im dritten Quartal berichten. Die Eckwerte sind bekannt. Der Reingewinn von 300 Mio. Fr. kam dank eines Gewinns aus der Neubewertung eigener Verpflichtungen zustande (2,2 Mrd. Fr.) und dank einer Steuergutschrift (912 Mio. Fr.).

Nicht zum Tragen kommen bei der UBS hingegen die gelockerten Bilanzierungsregeln. Die Deutsche Bank schaffte es im dritten Quartal in die Gewinnzone, weil sie Wertpapiere von 25 Mrd. € aus dem Handelsbestand herausnehmen konnte und sie deshalb nicht mehr zum Marktpreis bewerten musste (vgl. Seite 31). Das ersparte ihr 845 Mio. € Wertberichtigungen. Der Fall UBS liegt anders. Die UBS will ihre Risikopositionen weitgehend an die Schweizerische Nationalbank auslagern (verkaufen). Buchhalterisch müssen sie bis dann im Handelsbestand verbleiben, weshalb eine Umklassifizierung nicht möglich ist.

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